Burgruine Burgschwalbach

"Die Burg Schwalbach liegt oberhalb des Ortes Burgschwalbach im Rhein-Lahn- Kreis. Die Burganlage aus dem 14. Jahrhundert wurde bis in die 1730er Jahre genutzt, danach dem Verfall preisgegeben. Mitte des 19. Jahrhunderts begann die touristische Nutzung der Anlage mit Instandsetzungsarbeiten und dem Betrieb einer Gastronomie. Die letzten größeren Umbaumaßnahmen wurden in den 1980er Jahren durchgeführt. Gegenwärtig ruht der Gastronomiebetrieb. (...) Das Nutzungskonzept sieht (künftig) eine kleine Tages- und Außengastronomie sowie flexibel nutzbare Veranstaltungsräume vor. Auch Teile der Außenbereiche sollen für eine gastronomische Bewirtschaftung entwickelt werden. Neu ausgebaut werden soll auch die Annäherung an die Burg sowie die äußere Erschließung, um eine attraktive Besucherführung zu schaffen. Ziel des Wettbewerbs ist insgesamt die Schaffung eines attraktiven und qualitätsvollen touristischen Anziehungspunktes im nördlichen Rheinland-Pfalz, der zugleich der Geschichte und historischen Bedeutung der Burganlage Rechnung trägt." (Zitat Auslobung)

Der Entwurf geht behutsam und sensibel mit dem Denkmal um und beschränkt sich auf wenige strategische Maßnahmen. Einst als Verteidigungsanlage über steile Zuwegungen, Tore und versteckte Wege erschlossen, sieht das neue Erschließungskonzept eine barrierefreie Wegeführung vor. Diese ist Teil eines Rundweges durch die gesamte Burganlage, eine „Promenade architecturale“, die von der sich ändernden Materialwirkung, Belichtung und Wegeführung entlang des Felsens lebt. Die Treppe in der Burg ist das Motiv. Dort wo es notwendig ist, wird Material hinzugefügt. Abgebrochenes Material wird – soweit möglich - zur Ergänzung wiederverwendet. Materialergänzungen erfolgen in nachvollziehbarer Weise und erscheinen als zeitgenössischer Eingriff. Leitmotiv bleibt der ursprüngliche Charakter der Burg mit ihrer Material- und Raumwirkung. Es entsteht ein Raumkontinuum, dessen Atmosphäre durch die Einzigartigkeit des örtlichen Materials und der zeitgenössischen Ergänzung mit Holz, Beton und Stahl geprägt wird.

Heinrich Lessing Architekten | Hauptstraße 17-19 | Gebäude Nr. 6317 | 55120 Mainz