Ev. Kirche Bingen

1858 wurde der Grundstein für die Johanneskirche gelegt, 1860 fand die Einweihung statt. Architekt war der Binger Kreisbaumeister Köhler. Seit dem hat das Gebäude eine bewegte Geschichte erlebt. Kriegszerstörungen, Umbauten und Umgestaltungen führten zu Veränderungen des Kirchenraumes. Nachdem die letzten prägenden Eingriffe in den 50er Jahren des letzen Jahhunderts erfolgt sind, 1983 der Innenraum farblich neu gefasst wurde und in den letzen Jahren das Dach und der Außenraum erneuert wurden, steht jetzt eine Neujustierung des Innenraums an. Leitbild ist dabei die historische Kirche der Bauzeit. Die Neufassung erfolgt auf der Grundlage der Bauforschung durch Büro GrafIn aus Trier zusammen mit Dr. Thomas Lutgen, die mit detaillierten Farbschichtuntersuchungen die Fassung des Kirchenraumes zur Bauzeit dokumentiert hat. Die Johanniskirche wird also zum einen nach der Innenraumsanierung durch den Charakter der Bauzeit geprägt sein, zum anderen sind es sensible Anpassungen, die gegenwärtige und möglicherweise auch künftige Liturgieformen unterstützen und die den Raum für Gegenwart und Zukunft bereit machen werden. So rücken Predigt und Gemeinde näher zusammen, gleichzeitig werden Chor und Hauptkirchenraum stärker in Beziehung gesetzt, um ein guter Ort für Formate wie Konzerte, Lesungen und / oder Filme sein zu können. Eine Stahl-Glaskonstruktion grenzt den Raum unterhalb der Empore vom Hauptkirchnraum ab und ermöglicht einen Zugang über die generellen Öffnungszeiten hinaus.

Heinrich Lessing Architekten | Hauptstraße 17-19 | Gebäude Nr. 6317 | 55120 Mainz