Familienzentrum Bingen-Bingerbrück

Der einzigartige Ort mit beeindruckenden Blickbeziehungen zu dem unmittelbaren Umfeld sowie Landmarken in der Ferne wie das „Niederwalddenkmal“ oder die „Burg Klopp“ am Eingang des vom Weinbau geprägten Mittelrheintals waren zentrale Inspiration für das Projekt. Das Gebäude bildet einen geschlossenen Rücken zum Straßenraum und größtmögliche Öffnung zum Landschaftsraum. Der geschlossene Rücken reagiert dabei auf die geschlossene Bauweise im Umfeld, die Nordostfassade öffnet sich in den großartigen Landschaftsraum des Rheintals. Das Gebäude terrassiert sich mit den Balkonebenen beginnend und der Topographie folgend über die „Weinbergterrassen“ im Außenbereich bis zum Seiteneingang an der Metzrothstraße ab. Die beiden Nutzungseinheiten werden dabei über getrennte Eingänge separat erschlossen. Die Erschließung erfolgt von der Hildegardisstraße und nutzt die vorhandene Topografie, um auf zwei verschiedenen Ebenen das Gebäude zu erschließen. Im tiefergelegenen Bereich der Hildegardisstraße befindet sich der Zugang zum Familienzentrum, im Geschoss darüber der Zugang zur Kita. Die Fluchtbalkone erfüllen einerseits die Aufgabe des zweiten Rettungsweges verknüpfen aber darüber hinaus den Innenraum mit dem Außenraum in besonderer Weise. Als Ergänzung des Außenraumangebotes erlauben die Balkone eine „Promenade Architecturale“ und bieten reizvolle Rundwege an. Das Tageslicht führen wir auf unterschiedliche Weise in das Gebäude und schaffen damit sich mit der Tages- und Jahreszeit verändernde Atmosphären. Die auskragenden Balkonscheiben und zusätzliche Screens sorgen für einen wirkungsvollen Sonnenschutz und veränderbare Raumsituationen, die die Balkontiefe bei heruntergelassenen Screens mit den Innenräumen verbinden. Der Aussenbereich ist als gut übersichtliche und zusammenhängende Spiellandschaft gedacht, der darüber hinaus unterschiedlich geprägte „Räume“ für den Rückzug aufweist. Die starke Hanglage und die daraus resultierende Staffelung der einzelnen Geschosse des Gesamtkubus haben zur Folge, dass auch die Freianlagen in zwei Ebenen mit ca. 3m Höhenunterschied unterteilt sind. Die obere Hauptspielebene die zugleich die +- 0.00 Höhe darstellt, wird von allen Zugängen der Kita und des Familienzentrums erschlossen. Die „untere Ebene“ wird lediglich vom Außenbereich der Metzroth - Straße erschlossen um von dort aus weiter über eine Stufenanlage zum Mehrzweckraum des Familienzentrums oder dem Kitagelände zu gelangen.

Heinrich Lessing Architekten | Hauptstraße 17-19 | Gebäude Nr. 6317 | 55120 Mainz