Hotelerweiterung Kloster Eberbach

Das architektonische Konzept beruht auf den typologischen Besonderheiten des Ortes. Die Verbindung von Zeile (Bestandsbau) und Block (Neubau), das bilden eines Innenhofes (Atrium), das Aufgreifen der Typologie des Kreuzgangs (Erschließungssystem Neubau) und das Aufgreifen von Dachform und Proportion (Bestandshotel) sind zentrale Themen des Konzeptes. Die Hotelerweiterung ergänzt so, auf zurückhaltende Weise den Bestandsbau und wird integrativer Bestandteil der gesamten Klosteranlage. Die auf dem Hotelgrundstück östlich verlaufende Maueranlage ist wesentlicher Bestanteil der Planung. Die Natursteinmauer verbindet Bestandsbau, Neubau und altes Schulhaus miteinander. Der Neubau legt sich mit einer Fuge über die historische Wandscheibe, entwickelt sich in gleicher Flucht nach oben und führt so das Motiv des alten Schulhauses fort.

Das alte Schulhaus wird Teil der Hotelanlage und zum besonderen Hotelbereich „Schulhaus Herberge“ umgebaut. Das kleine Gebäude erhält einen eigenen Innenhof. Die Hotelzimmer werden um den Patio herum angeordnet.Die neue außenraumbildende Trockenmauer entlang der westlichen Geländekante klärt zum einen die bestehende Höhensituation und wird gleichzeitig wesentlicher Bestandteil der Neuplanung. Die Mauer wird über die gesamte Grundstücklänge geführt und reagiert dabei auf die inneren Nutzungen. Im Bereich der Tagungsräume entsteht eine „Agora“ als hochwertiger Aufenthaltsraum, Ort für Veranstaltungen und Tribüne für Tagungen. Entlang des Wellnessbereich öffnet sich ein durch Stein geprägter Außenraum. Duschsteine und Entspannungsbereiche machen hier das Material mit allen Sinnen und körperlich spürbar. Beim Betreten des Hotels wird die Trockenmauer über das Foyer hinaus sichtbar, sodass ein erster Kontakt und Orientierung zwischen dem Außenraum und dem Hotelbesucher entsteht. Die Trockenmauer führt schließlich bis zum nördlichen Grundstücksende der Hotelanlage und wird wegbegleitendes und gestaltendes Element für den Außenbereich der Herberge "Schulhaus".

Heinrich Lessing Architekten | Hauptstraße 17-19 | Gebäude Nr. 6317 | 55120 Mainz