Sterben, Tod und Trauer sehen wir als wichtige Bestandteile des Lebens, die im Zeitalter der Moderne massiv verdrängt, teilweise tabuisiert wurden. Grabstätten, einst qualitätvoller Teil der kulturellen Leistung einer Gesellschaft wurden dabei oft auf pflegeleichte Grabanlagen reduziert. Das Kolumbarium in Köln Ehrenfeld würden wir gerne zu einem würdevollen Ort des Lebens entwickeln, der den Fakt der Endlichkeit des Seins im Sinne eines „Memento Mori“ in sich trägt. Ein Ort, der im Zeichen der Trauer, der Erinnerung, vielleicht auch der Hoffnung gerne aufgesucht wird.

Die wesentlichen Merkmale des Kirchenraumes von Hans Schwippert zu erhalten war uns besonders wichtig. Das Kolumbarium sowie der zentrale Sakralraum werden durch die Urnenbehälter, d.h. durch die Erinnerung an die Toten selbst, gebildet. Der eingestellte Körper entwickelt eine zweischalige Rauminstallation vor dem Hintergrund der Schwippert’schen Stahlbetonwände. Die Betonskulptur der Kirche von 1959 bildet die eigentliche Bühne für das Kolumbarium.

Die Erschließung des Kolumbariums erfolgt durch eine Rampe in der Anordnung eines Rechtecks. Sie bildet mit ihrer archaischen Symbolik den Weg zu den persönlichen Erinnerungsorten. Die offene Skulptur erlaubt dabei eine größtmögliche Orientierung. Über dem Altar und über dem Ewigkeitsraum schlagen wir vier Oberlichtöffnungen vor, die den Sakralraum mit Zenitlicht versorgen und dessen Raumwirkung steigern. Die vier Öffnungen in der Stahlbetondecke bzw. die verbleibenden Stege sind kreuzförmig angeordnet. Das natürlich einfallende Licht betont damit die im ursprünglichen Kirchenraum intendierte Dreischiffigkeit auf eine besondere Weise. Zur Lichtkonzeption gehören die, einem jeweiligen Urnenstandort zugeordneten, „Laternen“, die jeweils eine Kerze aufnehmen können. Das Bild von mehreren hundert Kerzen entlang des um den Sakralraum herum ansteigenden Weges unterstützt zusätzlich die räumliche Wirkung des Kolumbariums.