Städtebaulicher Rahmenplan Saarburg Terrassen

Die Lage der ehemaligen Kaserne „DeLattre“ am Rande des Stadtteil Beurig und zwischen den attraktiven Landschaftsräumen ermöglicht Lebensformen, welche die Annehmlichkeiten von städtischen Strukturen mit den Vorzügen des Stadtrandes in Einklang bringen. Das städtebauliche und landschaftliche Konzept soll beispielgebend eine dem Standort entsprechende besondere Art von Urbanität fördern. Durch die Integration unterschiedlicher Ansprüche an einem Ort soll ein Quartier entstehen, welches im Unterschied zu herkömmlichen Wohnsiedlungen Raum für unterschiedlichste, auch neuartige und unkonventionelle Formen von Wohnen und Arbeiten anbietet. Damit werden räumliche und soziale Monostrukturen vermieden und soziale Netze geschaffen. Nutzbarkeit, Dauerhaftigkeit und Schönheit sollen die Qualitätskriterien für die weitere Planung und Realisierung darstellen. Gerade vor dem Hintergrund der Konkurrenzsituation mit anderen Standorten im lokalen und regionalen Vergleich ist die gezielte Förderung einer hohen Qualität nicht nur ein Ausdruck nachhaltiger Stadtentwicklung sondern auch ein wirksames Instrument zur Imagebildung. Dabei soll die 80-jährige militärische Nutzungsgeschichte der Stadt als Erinnerungs- und Identifikationsstifter erhaten bleiben. Gleichzeitig aber auch ein eigenes ortsbezogenes Standortprofil entwickeln. Gleichzeitig bietet der Baumbestand einen großen Qualitäts- und Entwicklungsvorsprung. Ziel ist es außerdem, die vorhanden landschaftlichen Qualitäten besser zu nutzen. Hierzu soll die freiräumliche Verbindung der prägenden Landschaftsräume des Saartals mit dem Kammerforst und dem Naturpark Saar-Hunsrück und der Konversionsflächen an die Gesamtstadt angebunden werden. Besonderes Potential birgt das abwechslungsreiche Landschaftsbild zwischen der Kulisse der steil abfallenden Berghänge der Saar und dem Waldsaum des Kammerforstes, welches in die städtebaulich übergeordnete Struktur eingebunden werden soll. Im Zuge der städtebaulichen Rahmenplanung sollen vielfältige und flexible Wohnformen entwickelt werden, die ein breites Spektrum an Bewohnern anziehen und somit eine soziale Durchmischung im Quartier schaffen. Auch gemeinschaftliches, Generationen übergreifendes und nachbarschaftliches Wohnen sind Ansätze, als Reaktion auf die veränderten gesellschaftlichen Ansprüchen durch die demografische Entwicklung, über die es nachzudenken gilt. Ein besonderer Fokus liegt außerdem auf den städtebaulichen Elementen wie Gemeinschaftshöfe und Wohngassen zur Aktivierung wechselseitiger Beziehungen innerhalb der Einzelquartiere. Altersmischung, Nachbarschaftsverantwortung, Quartiersbezogenheit und Umweltorientierung sind Themen, die durch einen Mix an unterschiedlichen Wohntypologien herbeigeführt werden sollen. Soziale und privatwirtschaftliche Infrastruktur sollen sich möglichst auf das Gesamtquartier verteilen, im Sinne einer ausgewogenen Belebung und kontinuierlichen Entwicklung.

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