Zur Himmelspforte

Ziel der Sanierung und moderaten Umgestaltung war es, die räumliche Intention der barocken Querkirche aus der 1.Hälfte des 18.Jahrhunderts wieder ablesbar zu machen, die Nutzungsanforderungen der Gemeinde umzusetzen sowie die langfristige Erhaltung des denkmalgeschützten Interieurs zu gewährleisten. Die Idee des bestehenden Wegekreuzes innerhalb des Kirchraums wird durch den neuen Boden gestärkt, verschiedene liturgische Formate, Konzerte und weitere Veranstaltungen durch den bodengleichen Einbau der Beläge unterstützt. Durch die Beseitigung der bestehenden Podeste und Stufen, sowie den Umbau des Gestühls wird es möglich, die Raummitte entsprechend der liturgischen Form zu inszenieren. Die Wiederöffnung des originalen Eingangsportals, das in den 60er Jahren vor dem Bau der Umgehungsstraße wegen des damals hohen Verkehrsaufkommens geschlossen wurde, gibt beim Eintritt den Blick auf Kanzel und Altar frei und stellt den Bezug zum öffentlichen Raum her. Eine neue Farbfassung auf Basis der Befunde, eine angemessenen Beleuchtung, ein Sandsteinbodenbelag wie ursprünglich vorhanden schaffen im Kontext der verschiedenen Zeitbezüge der Kirche eine Beruhigung des Gesamteindrucks. Ein neues Heizkonzept und die Grundsanierung der erdberührenden Bauteile einschließlich neuem Bodenaufbau mit Abdichtung und Dämmung schaffen die Voraussetzung und für eine längerfristige Konservierung der zum Teil originalen Innenausstattung und die mehrdimensionale Nutzbarkeit.

Heinrich Lessing Architekten | Hauptstraße 17-19 | Gebäude Nr. 6317 | 55120 Mainz